Au revoir Wiltrud! - Jetzt sind wir die Deutschlehrer!

06März2016

An diesem Nachmittag gingen wir wiedermal zum zwei Mal wöchentlichen Jugendtreff der katholischen Jugend. Wiltrud gibt den Jugendlichen dort nun schon seit sechs Wochen Deutschunterricht, da sie vor allem nach dem Besuch der deutschen Jugendlichen aus dem Erzbistum Bamberg sehr interessiert daran waren, Deutsch zu lernen. Sie freuen sich schon sehr auf die Begegnung mit der deutschen Jugendgruppe im nächsten Jahr und möchten sich darauf vorbereiten. Außerdem sind die senegalesischen Jugendlichen allgemein sehr zielstrebig und ehrgeizig neue Sprachen zu erlernen. Viele der Jugendlichen haben bereits einen Bachelor und einen Master absolviert, aber dennoch keine Aussicht auf einen festen Arbeitsplatz. Oft müssen sie trotz eines hochwertigen abgeschlossenen Studiums viele Jahre mit Praktika überbrücken, bis sie einen Job ergattern.

Wichtig zu erwähnen ist auch, dass die Alterspanne der Jugendlichen hier sehr breit ist. Während sich in Deutschland viele Jugendliche mit Mitte zwanzig langsam aus der Jugendarbeit zurückziehen, sind im Senegal noch Alle viele Jahre begeistert dabei. In unserer Gruppe ist beispielsweise sogar ein Teilnehmer im Alter von 34 Jahren. Allgemein sind alle Jugendlichen im Durchschnitt hier ein Stück älter als wir. Trotzdem verstehen wir uns mit ihnen mega gut und sie nehmen uns auch als Lehrer ernst ;-) Wir hoffen mal, dass das so bleibt. Grund für das lange Jugendalter ist aber auch, dass die senegalesischen Jugendlichen erst sehr spät unabhängig werden. Sie können aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht ausziehen und eine eigene Familie gründen.

An diesem Tag war Wiltruds letzte Deutschstunde mit den Jugendlichen. Wir bereiteten mit der Jugend eine Überraschung für sie zum Abschied vor. Die Jugendlichen sind sehr dankbar, dass sich Wiltrud die Zeit genommen hat, mit ihnen Deutsch zu lernen. Sie machen sehr schnell Fortschritte und sind immer mit Freude dabei. Gerade deswegen wollten wir Beide auf keinen Fall dass diese Möglichkeit im Rahmen der katholischen Pfarrei einfach abbricht. Wir freuen uns sehr nun in den nächsten fünf Monaten Wiltrud’s Aufgabe des Deutschunterrichts zu übernehmen.

Die Überraschung bestand aus Snacks, Getränken und kleinen senegalesischen Andenken als Geschenk. Anders als bei uns in Deutschland gibt es dort bei solchen kleinen Festen kein Tomate-Mozarella oder Nudelsalat, sondern Popcorn, Kekse, Chips und Cola. Außerdem wird einen hier auch immer zu jeder Uhrzeit Bier oder Wein angeboten. (Hilfe, bei der Hitze ???)

Teri Rü