Finalement, nous sommes bien arrivées!

01März2016

München 05:45 Uhr : Voller Vorfreude auf das neue, unbekannte Land trafen wir uns am Münchener Flughafen, um endlich einzuchecken, da wir das am Vortag nicht online hinbekommen hatten. Als auch an zwei verschiedenen Ticketautomaten das einchecken nicht klappte, verwarfen wir den Gedanken, dass es an uns läge und wendeten uns an eine freundliche Dame am Schalter. Als diese dann anfing mit ihren Vorgesetzten zu telefonieren, weil auch bei ihr der Check-In nicht funktionierte, wurden wir stutzig. Die Konsequenz: Durch unsere fehlenden Visa, die wir erst bei Einreise beantragen können, können wir mit einem Rückflug, der erst in 5 Monaten statt findet, die große Reise nicht antreten. Mit Verweis auf den Ticket Counter, wurden wir dann 30 Minuten vor Boarding angehalten, unseren Flug umzubuchen. Auch hier war nicht sicher, ob das alles funktionieren wird. Nach gefühlt 100 Blicken auf unsere Uhren, das Bezahlen von 130€ Umbuchungsgebühr durch unsere lieben Väter und ein paar blöden Sprüchen der Dame am Ticketschalter, klappte letztendlich alles und wir konnten mit ein paar Minuten Verspätung am Gate endlich das große Abenteuer antreten. 

Brüssel 08:30 Uhr : Als wir in Brüssel zwar mit leichter Verspätung ankamen, beschlossen wir erst einmal gemütlich zu essen und einen Kaffee zu trinken. Letztendlich blieb es allerdings beim kurzen Snack, da alles dann doch etwas hecktischer und voller war, als gedacht. Man kann sich nach der ganzen Aufregung am Morgen mit den Worten "Ach egal, wir haben Urlaub" auch mal ein Brötchen für 8€ gönnen. Aber wären die Strapazen in Deutschland noch nicht groß genug gewesen, gab es auch in Belgien leichte Komplikationen. Dass sich Gate Zeiten innerhalb ein paar Minuten ändern können und wir dann am Gate für einen Flug nach Kambodscha stehen, haben wir vorher nicht gedacht. Gott sei dank eilte uns eine nette Afrikanerin dann zu Hilfe und wir saßen letztendlich im richtigen Flieger.

Dakar 16:45 : Mit afrikanischer Gemütlichkeit kamen wir nach ein paar Turbulenzen und mit einer guten halben Stunde am Flughafen der Hauptstadt, als einzige, nicht perfekt französisch sprechende Passagiere an. Nach ein wenig Anstehen und dem Abgeben der Fingerabdrücke stand dem Abholen unseres Gepäcks nun nichts mehr im Wege. Unsere Sorge, dass unsere Koffer verloren gehen, bestätigte sich hier zum Glück nicht. Auf dem Weg zum Ausgang sahen wir einige Männer mit Schildern, die Jemanden abholten. Nur der, der uns abholen sollte, war natürlich nicht in Sicht. Als wir dann schon am Parkplatz, und somit am Ende des Flughafens angekommen waren, wurden wir allerdings plötzlich mit einer dicken Umarmung unseres Praktikumsmentors begrüßt, der schon mit Getränken und Keksen auf uns wartete.

Der Weg von Dakar nach Thiés, war eine Mischung aus Begeisterung und Panik. Verkehrsregeln gibt es hier, wie zu erwarten, naürlich nicht. Dass ein Auto 2 Spiegel und noch alle Türen hat, ist eher eine Seltenheit, genau wie seltenes Hupen. Unser Auto hatte sogar eine Klimaanlage, wobei das Benutzen etwas zu drastisch war. Wir Deutschen sind es ja kalt gewohnt, deswegen wollte man uns gut vor zu viel Hitze ( 20°C ) schützen und man drehte die Klimaanlage auf die höchste Stufe. Nach 2 Stunden, 2 Zwischenstops an Obstständen, dem Kauf von Mandarinen und Melonen und 2 Umwegen durch das Zentrum, kamen wir dann unter Erschöpfung in Thiès an. 

Thiès 20:00 Uhr : In unserer Gastfamilie bekamen wir nach einer herzlichen Begrüßung dann unsere Zimmer und Bäder gezeigt, die ähnlich ausgestattet sind, wie Deutsche. Außerdem haben wir unsere eigene Dachterasse. Unter dem Moskitonetz fühlten wir uns dann auch gleich wie kleine Prinzessinnen. Als wir uns erfrischt hatten ging es zum Essen. Hier ist es üblich, dass die ganze Familie aus einem großen Topf isst. Wir erwarteten natürlich etwas typisch Afrikanisches, doch als der Deckel herunter genommen wurde und es Spaghetti Bolognese gab, mussten wir doch selbst über unsere falschen Erwartungen und kleinen Vorurteile lachen. Nach der anschließenden Übergabe der Gastgeschenke und dem ersten gemeinsamen Foto mit der Gastfamilie, die noch 2 Praktikanten ( allerdings senegalesische ) und 2 Haushälterinnen beinhaltet, ging der erste Anreisetag zu Ende und wir schliefen mit einem guten Gefühl, unter dem senegalesischen Sternenhimmel ein.