fête de la paroisse "Jesus bon pasteur"

18April2016

Am Samstag Nacht wäre bei uns um die Ecke noch ein „Soirée“ gewesen, das heißt ein Art Disco, wo sich wirklich alle Jugendliche von ganz Thies treffen und dort fett feiern gehen. Aufgrund des anstrengenden Citytrips nach Dakar, konnte nicht mal ich mich aufraffen und wir fielen Samstag Abend nach dem Abendessen sofort erschöpft ins Bett.

Am Sonntag startete der Tag jedoch wieder relativ früh. Um 10 Uhr begann die Messe und dann das anschließende Pfarrfest der Pfarrei „Jesus, bon pasteur“. Dies ist die Pfarrgemeinde unseres Praktikumsanleiters Abbé Pierre und wir haben ihm versprochen vorbeizukommen und dort den Tag zu verbringen. Wir ließen uns am Morgen mit dem Taxi quer durch die ganze Stadt in eine versteckt gelegene Gemeinde fahren und gingen in den Gottesdienst. Irgendwann am Ende des Gottesdienstes kam es uns Beiden schon ein wenig komisch vor, da nie von einem anschließenden Pfarrfest geredet wurde und wir auch Abbé Pierre nirgends sichteten. Nach dem Godi bemerkten wir dann, dass uns der Taxifahrer zur falschen Pfarrei kutschiert hatte. Wir waren nämlich bei „Jean Baptiste“ statt bei „Jesus, bon pasteur“ gelandet. ( SO TYPISCH LENA UND ICH :D)

Gehetzt nahmen wir uns sofort ein anderes Taxi und fuhren dann eine gute Stunde später erst zum eigentlichen Treffpunkt. Die Messe war dort, obwohl es statt 1o Uhr nun schon kurz nach 11 Uhr war, zum Glück noch längst noch nicht zu Ende und wir konnten uns unbemerkt reinschmuggeln. Der Bischof, der extra für das Fest in die Pfarrei kam und den Gottesdienst hielt, war erst bei der Predigt. Der Gottesdienst zog sich dann noch bis 13 Uhr, also dauerte er ganze drei Stunden. Jedoch sind wir das ja mittlerweile gewöhnt. Trotzdem war er wieder wunderschön, da der Chor begleitetet von ganz vielen Trommeln immer richtig coole Lieder singt, bei denen alle mittanzen und mitklatschen können.

Nach der Messe versammelten sich alle Menschen im Pfarrhof. Zu den Pfarrfesten der verschiedenen katholischen Gemeinden hier in Thies kommen alle Katholiken aus ganz Thies, also nicht nur die aus ihrer Heimatgemeinde. Deswegen war es wieder richtig voll. Zwischendurch ist es wichtig zu erwähnen, dass es zurzeit hier in Thies total heiß geworden ist. Langsam kommt wohl der richtige Sommer. :D Sogar für die Afrikaner selbst ist die Hitze echt anstrengend. Zudem gibt es seit letzter Woche immer kleine Sandstürme. Auch an diesem Sonntag war es so heiß und windig. Coolerweise gehörten wir zu den wenigen Gästen, die im Gemeindehaus an einem schön gedeckten Tisch im Schatten essen durften. Wir saßen gleich am Tisch neben dem Bischof und wurden ihm dort auch offiziell vorgestellt. Er war sehr freundlich und offen und teilte uns gleich mit, dass er auch schon mal in Eichstätt war. ( Yeah, Oaktown ist doch echt fame!!!) Hier wird der Bischof allgemein wie ein Star gefeiert, ihm wird überall zugejubelt und in fast jeder christlichen Familie hängen viele Bilder von ihm an der Wand. Wir feierten dann aufgrund der Hitze das Essen und vor allem die vielen Gratis-Getränke sehr. Die Pfarrer wollten uns schon, der Reihenfolge nach mit Whiskey, Bier, Rotwein, dann Rosé-Wein und dann nochmal Bier abfüllen, aber wir bedienten uns aufgrund der Hitze eher zögerlich.

Die Stimmung auf dem Fest war supergut, es waren tausend kleine Kinder und vor allem auch sehr viele Jugendliche vertreten. Die engagierten Jugendliche der verschiedenen Movements wie zum Beispiel die Coeur Vaillantes oder die Pfadfinder führten Tänze auf, einige Sänger sangen (richtig schlechtes) Playback und zum Schluss gab es die Möglichkeit, dass alle Gemeindemitglieder wild mittanzten. Vor allem die vielen Mütter ab 40 waren mit besonders viel Leidenschaft und Power beim Tanzen dabei und sie wackelten kräftig mit ihren runden Hintern. Wir blieben von 11 Uhr früh bis abends um halb 8 bei diesem Fest. Immer als wir kurz davor waren aufzubrechen, luden uns einige Gemeindemitglieder auf ein weiteres Getränk ein. Am Abend kamen sogar noch unsere Gastbrüder mit ihren Kumpels vorbei. Wir machten tausende Bekanntschaften und bekamen wirklich tausende von Handynummern, da uns natürlich jeder seine Hilfe anbieten will und den Kontakt zu uns Deutschen „Toubabs“ aufrechterhalten will. Manchmal ist es echt anstrengend und schwierig herauszufinden, wer es wirklich ernst meint und uns in Zukunft noch mehr von Senegal zeigen will und wem man lieber nicht trauen sollte.

TR