Sali Portudal - la ville de toubabs

25April2016

Auch das letzte Wochenende führte uns wieder einmal an einen anderen umliegenden Ort, den wir noch nicht besucht haben. Bepackt mit zwei Rucksäcken und jeder Menge Schulbüchern, da wir gleich nach dem Unterricht losfuhren, belegten wir am Gare Routier wieder einmal die letzten 2 Plätze in einem 7-Sitzer. Man muss dazu sagen, dass natürlich auch wieder Kinder mit ihren Eltern auf dem Schoß mitfuhren und wir schließlich zu zehnt im klapprigen Auto saßen. Inzwischen hat man sich an die Atmosphäre in den Autos gewöhnt und die ca einstündige Fahrt in Richtung der Stadt Mbour verging wie im Flug. Kurz vor Mbour stiegen wir dann aus um ein Taxi zu unserem Ausflugsziel Sali Portudal zu nehmen. Als wir an unserem Hostel ankamen staunten wir nicht schlecht, als wir kein 6er-Zimmer mit Hochbetten, wie wir es eigentlich gebucht und erwartet haben, sondern ein eigenes kleines Appartement mit Terasse, inmitten einer wundervollen, gepflegten Parkanlage mit Schwimmbad vorfanden. 

Nach ein paar Schwimmzügen beschlossen wir abends das Zentrum der kleinen Stadt zu erkunden. Dass der Ort als touristisch gilt wussten wir ja vorher, aber dass schon auf dem Weg zum Stadtinneren an jeder Ecke ein Vier- oder Fünfsternehotel in die Höhe ragt und es unzählige Werbungen für Wellnesshotels gibt, hätten wir nicht erwartet. Zudem waren die Straßen mit Supermärkten, Souvenirshops und anderen Läden gespickt und man begegnete fast mehr Weißen als Schwarzen. Im Zentrum befanden sich dann auch unzählige Restaurants und Bars nebeneinander. Wir entschieden uns schließlich in einem etwas größeren Lokal zu essen. Die Preise für das Essen kamen uns schon fast zu teuer vor, da wir ja die Preise in Thiès gewohnt sind, aber im Endeffekt sind in Sali europäische Preise an der Tagesordnung. In dem Lokal, das natürlich fast nur Weiße besuchten, gab es dann auch noch ein Konzert einer senegalesischen Sängerin. 15 Minuten vor ihrem Auftritt kam ihr Assistent und baute einen Notenständer und ein Mikrofon auf, die musikalische Begleitung übernahm ein Laptop. Von welcher Qualität dieser Auftritt dann war, kann man sich wohl denken.

Am Samstag beschlossen wir nach einem ausgiebigen Frühstück den Tag am Strand zu verbringen. Unsere Freude über die tolle Herberge wurde im Übrigen kurz vor dem Frühstück gedämpft, da leider in der ganzen Appartements das Wasser ausfiel. Immerhin bekamen wir zwei Wasserkanister und da wir soetwas inzwischen gewohnt sind, war das auch kein großes Problem für uns. Der Strand zu dem wir dann fuhren, sah allerdings ganz anders aus, als wir es von den bisherigen senegalesischen Stränden, die wir gesehen haben, gewohnt waren. Überall waren Liegen und Sonnenschirme aufgestellt, es gab Strandbars und Restaurants und natürlich waren die ganzen Liegen von Europäern besetzt. Leichtsinnig belegten wir zwei Liegen, die sich am nächsten am Ufer befanden, was uns natürlich wieder einmal unzählige Unterhaltungen mit senegalesischen Verkäufern, darüber dass man schon eine Sonnenbrille hat und diese reicht, bescherte. Das Schwimmen im Meer war durch die Kälte des Wassers auch fast unmöglich und so widmeten wir uns wieder einmal unserer Bräune, die natürlich wieder einmal in Röte ausartete.

Abends ging es für uns dann anstatt mit einem Taxi, mit einer Pferdekutsche zurück in unsere Herberge. Das Wasser ging inzwischen wieder, was uns natürlich sehr freute. Wie sollte es auch anders sein, folgte dem Wasserproblem einige Stunden später ein kurzer Stromausfall, der zum Glück aber schnell wieder behoben wurde. Wir liesen den Abend dann mit einer Brotzeit auf unserer Terasse ausklingen, um uns Sonntag aufzumachen um den Markt zu erkunden. 

Der Markt, der zwar viel kleiner war als der in Thiès, hatte trotzdem sehr besondere und auch etwas andere Sachen zu bieten. Die EInstiegspreise waren natürlich aufgrund der ahnungslosen Touristen etwas höher, aber dafür konnte man die Dinge umso weiter runterhandeln, wenn man den Wert einschätzen kann. Nicht weit vom Markt entfernt gab es auch noch einen kleinen Laden, in dem wir auch noch einige schöne Mitbringsel entdecken konnten. Nachdem wir alles angeschaut hatten, beschlossen wir am Nachmittag entspannt zurück nach Thiès zu fahren. Bis auf das Auto, das wie wahrscheinlich jedes Mal vor Abfahrt nicht gleich ansprang, hatten wir wieder einmal Glück und unsere Heimfahrt verlief reibungslos. Unsere Gasteltern waren dann beim Abendessen auch sehr erfreut uns wieder zu sehen und waren viel gesprächiger als sonst. Vielleicht lag das auch daran, dass über das Wochenende jedes ihrer "Kinder" ausgeflogen war und die Beiden allein waren.

Der Trip nach Sali hat sich hervorragend geeignet um dem afrikanischen Alltag einmal für ein paar Tage zu entfliehen und den europäischen Flair wieder einmal zu genießen, was nach genau 2 Monaten hier auch einmal schön war. 

xoxo lena