finalement - vacances!

22März2016

In den letzten beiden Tagen, haben wir uns von Stunde zu Stunde mehr, in der wichtigsten Eigenschaft der Senegalesen geübt, welche sich UNVORSTELLBARE GEDULD HABEN, nennt. 

Als wir Sonntag, nachdem wir uns von der Geburtstagsfeier erholt hatten, in das Wohnzimmer kamen um wie gewohnt zu frühstücken, bemerkten wir, dass die ganze Familie ausgeflogen, und auch die Küche verschlossen war. Mit Hunger und auch Durst, da wir unser Wasser ja auch nur in der Küche auffüllen können, beschlossen wir eben zu warten, bis alle wieder da waren und es wie jeden Tag um halb 2 Mittagessen gibt. Da es uns um halb 3 schon immer seltsamer vorkam, dass uns, obwohl die Familie schon längst wieder zuhause war, George nicht wie immer zum Essen holte, beschlossen wir uns einfach wo anders etwas zu kaufen und machten uns fertig. In dem Moment, als wir aus der Tür traten hieß es jedoch plötzlich "on mange" und es gab um halb 4 nachmittags doch noch Mittagessen. 

Durch das verspätete Essen, konnten wir auch erst ein wenig später zur Probe für den Kreuzweg aufbrechen. Wir haben übrigens echt keine Ahnung, wie man ein Theater, in dem sogar der Text playback ist und die Handlung nicht unbekannt, so oft mit jungen Erwachsenen proben kann! Mit wenig Motivation, da sich unser Einsatz sowieso nur auf 2 Minuten beschränkt und wir sowieso nichts vom Theater verstehen, weil es auf Wolof ist, machten wir uns auf den Weg. Als wir um 10 Minuten nach 4 ankamen, da uns leider eine Herde voller Rinder mit angsteinflößend langen Hörnern, auf unserem Weg aufhielt, die in Ruhe vor unserem Durchbruch, durch den wir jedes mal zum Maison du Prêtre schlüpfen, graste, sah ich, dass ich schon 3 verpasste Anrufe und Nachrichten auf meinem Handy hatte, wo wir denn bleiben und dass wir uns beeilen sollen.

Zu unserem Erstaunen waren allerdings mindestens zwei Drittel der anderen Teilnehmer des Kreuzwegs, ebenfalls noch nicht da. Auf die Frage wieso noch so wenig da sind, meinten die Jugendlichen, dass die Anderen gleich kommen würden und wir bald starten können. Dass BALD allerdings ein dehnbarer Begriff ist, hatten wir wohl in unserer Naivität wieder einmal vergessen und so warteten wir eineinhalb Stunden auf den Rest der Mitspieler und begannen schließlich um halb 6 mit der Probe. Nach einer weiteren guten Stunde kam dann endlich unser 2-minütiger Einsatz, in dem wir so tun mussten, als ob wir weinen. Nach unserem Einsatz durften wir natürlich nicht gleich heimgehen, sondern mussten wie immer auf unsere beiden Jungs warten, die uns jedes mal heim begleiten. Der Begriff Ungeduld ist für Afrikaner tatsächlich ein Fremdwort.

Im Übrigen hab ich jetzt auch das erste mal in meinem Leben ein eigenes Haustier. Als ich Sonntagabend in mein Zimmer kam und das Licht anmachte, krabbelte ein ziemlich großer gelber Geko über meinem Fenster die Wand entlang. Als er mich sah blieb er kurz stehen und glotze mich mit seinen runden Augen an. Dann ließ er sich hinter den Schreibtisch plumpsen, hinter dem er seitdem chillt. Manchmal sitzt er allerdings auch hinter meinem Schrank, denn kuscheln oder spielen, will er wohl eher nicht mit mir. 

Den gestrigen Tag nutze ich dann, um meine Stunden, die ich inzwischen schon fast täglich übernehmen muss, vorzubereiten. Für heute stand somit ein kleines Theaterspiel als Inhalt der Unterrichtsstunde meiner Klasse an, was den Kindern unheimlich viel Spaß machte. Nach der letzten Stunde heute heißt es für mich nun hier auch endlich: OSTERFERIEN! Die Ferien werden wir wahrscheinlich nach dem wohl anstrengendem, schon streng von unserer Familie geplantem Osterfest, in St. Louis verbringen. Und genau diesen Aufenthalt planen wir jetzt dann weiter, weshalb ich meine Blogeintrag jetzt auch beenden muss.

xoxo lena