à la plage "Popenguine" & Joyeux anniversaire, Joséphine !!!!

20März2016

Freitag waren wir wie immer in der Schule, Lena wurde um Punkt 8 Uhr von ihrem Schulleiter spontan in eine neue Klasse gesteckt, um dort eine kranke Kollegin spontan und alleine zu vertreten. So schnell kann's gehen! Aber zum Glück konnte sie sich anhand des Schulbuches spontan etwas überlegen und die Stunde lief auch ohne die normalerweise zuständige Klassenlehrerin ohne Probleme ab. Bei mir läuft das Schulpraktikum nun auch super. Die Schulleiterin kam letztens sogar spontan bei mir zu Hause vorbei, um mir meinen Stundenplan rechtzeitig zu bringen. Ich kann nun wirklich in alle Klassenstufen mitreinschauen und dort auch Unterrichtsstunden halten. Diesen Freitag hatte ich eine Vorbesprechung meiner Unterrichtsstunde. Ich freue mich sehr, dass mich die Lehrergemeinschaft so unterstützt und mir so viel Freiraum gibt die Stunden selbst zu gestalten. (Zum Glück, denn der Lernstoff hier in Katechismus ist manchmal echt gewöhnungsbedürftig)

Freitag nachmittag begleitete uns Raphael in das Künstlerdorf „village artisernal“. Dort waren viele kleine Lehmhütten mit Verkäufern, die gerade Schuhe oder Schmuck herstellten. Jeder einzelne der Verkäufer lockte uns in sein kleines Häuschen um uns seine Ware anzupreisen. Jedoch gab es dort fast überall das Gleiche und viele der Dinge waren echt überteuert. Beispielsweise gibt es dort überall wunderschöne Holzfiguren in unterschiedlichen Variationen. Davon werden wir bestimmt im Laufe unseres Aufenthalts noch welche kaufen. Danach gings noch zur Buchhandlung und zum Markt um ein Geburtstagsgeschenk für unsere senegalesische Mami zu ergattern. Diese war nach 10 Tagen nun heute wieder von ihrer Tagung zurück und wir freuten uns sehr sie endlich wieder zu sehen.

Für den Samstag planten wir einen Tag an den von Senegalesen sehr beliebten Strand „Popenguine“. Da wir unserer Gastfamilie nicht zur Last fallen wollten, kontaktierten wir selbstständig wieder unseren Taxifahrer. Er war uns zwar seit dem letzten Mal nicht so ganz geheuer, weil er uns auf jedem Schritt begleitete, aber Hauptsache wir würden ankommen. Nach vielen komplizierten Telefonaten stand er dann am Freitag abend während dem Abendessen auf einmal vor unserer Haustür, um mit uns den Preis zu verhandeln. Nach einem langen Verhandlungsprozess willigten wie schließlich doch bei 20 Mille ein, aber wir verboten ihm uns den ganzen Tag auf Schritt und Tritt am Strand begleiten. Beim Abendessen mit unserer Gastfamilie erfuhren wir natürlich, dass dieser Preis viel zu hoch ist und wir das Taxi sofort annullieren sollten. Bart, unser süßer Gastbruder ging dann im Endeffekt mit uns zum Strand, wir zahlten für das Taxi dann nur 2 Mille und es wurde einer der witzigsten Tage hier. Bart freute sich tierisch uns an den Strand mit begleiten zu dürften und wir waren auch froh ihn besser kennenzulernen. Die Fahrt dauerte mit 2 Zwischenstopps nur 45 Minuten und wir waren völlig aus dem Häuschen als wir realisierten, dass wir nun wirklich sooo nah am Strand wohnen. Joseph, der Arzt, der bei uns wohnt, fuhr uns zum Taxistand. Er taut nun auch immer mehr auf und wird uns von Tag zu Tag sympathischer. Die Taxifahrt war dann natürlich ein Abenteuer für sich. Die Kofferraumtür fehlte komplett, alle Fenster des Taxis waren komplett zersplittert, wir saßen auf ein paar winzigen Schaumstofffetzen und das witzigste ist: Wir quetschten uns zu sechst in ein Auto, was eigentlich nur für vier ausgerichtet war. An gefühlt jeder Palme bliebt das Taxi stehen um eine neue Schar von Menschen mit in das Taxi zu quetschen. Der eine Mann saß schon auf dem Schalthebel und auf dem Gaspedal, aber die Fahrt ging trotzdem ungehindert weiter. Bart war wie immer blendend gelaunt und heiterte uns im Taxi mit seinen Tanz- & Gesangseinlagen auf.

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Am Strand angekommen trauten wir unseren Augen kaum. Es war einfach so wunderschön, tausendmal schöner als wir uns je hätten vorstellen können. So einen Strand habe ich wirklich lange nicht mehr gesehen. Es war natürlich strahlend blauer Himmel, und coolerweiße waren auch fast keine Touristen am Strand. Das Meer war allerdings mega kalt (meine Beine brannten wie beim Gang durch die Kneippanlage in Oaktown) und die Wellen waren unbeschreiblich hoch. Bart, der circa 2 Meter groß ist, warf sich gleich wie ein kleines Kind in die Wellen und er war gar nicht mehr aus dem Wasser zu bringen. Auch wir waren einfach nur glücklich, jedoch rissen uns die starken Wellen wirklich einige Male total mit und spülten uns meterweit wieder zurück an den Strand. Wir schluckten jedes Mal gefühlte 3 Liter Wasser aber es war einfach ein Heidenspaß. Am Strand selbst erklärten wir dann auch unseren Gastbruder unser neues Lieblingsspiel „Phase 10“. Er war wie Feuer und Flamme und freute sich immer wie ein Schnitzel, wenn er eine Phase weiterkam. Wir spazierten am Strand entlang, hörten Musik, aßen Wassermelone und genossen den Tag wirklich in vollen Zügen. Nach 6,5 Stunden ausgiebigen Sonnenbad machten wir uns dann auf den Heimweg. Als wir zu Hause ankamen trauten wir unseren Augen kaum. Der ganze Eingangsbereich unseres Hauses war voll mit vielen kleinen Kindern, die unserer Gastmutter Joséphine lautstark: „Joyeux anniversaire“ vorsangen. Sobald sie uns sahen, stürzten sie sich sofort auf uns „Toubabs“(Weiße). Nach einigen Fotos konnten wir uns dann schließlich losringen und uns erstmal von unserer „Salzhaut“ befreien. Ganz ohne kleine Rötungen haben wirs leider wieder nicht geschafft, den sonnigen Tag zu überstehen, aber wir hoffen der Tag ohne Sonnenbrand wird irgendwann kommen :D. ( Keine Sorge, Mom) Abends ging es dann gleich weiter mit der richtigen Geburtstagsparty von Joséphine. Die ganze Familie steckte tief in den Vorbereitungen, da viele Gäste erwartet wurden. Die Nachbarn bei denen wir ja auch schon waren, waren natürlich mit ihrer ganzen Rasselbande (5 Kindern) am Start, dann kam Ute ( eine Deutsche, die bei der Konrad-Adenauer-Stiftung in Dakar arbeitet und eine gute Freundin von Joséphine ist) und deren Praktikantin Valerie. Mit ihr verstanden wir uns gleich auf Anhieb richtig gut, denn sie ist 23 und wir konnten uns über alle unsere Erlebnisse austauschen. In Zukunft werden wir auch im Kontakt bleiben und zusammen irgendwelche Aktivitäten starten. Außerdem waren einige Freunde unserer Brüder und ein anderes Ehepaar eingeladen. Die Party fand draußen statt, da innen kein Platz für so viele Gäste gewesen wäre. Es gab ein riesiges Buffet mit Salat, Kartoffelgratin, Hühnchen usw. und eine Vielzahl von Getränken. Der eine Vater machte mit seinem Laptop Kirchenmusik an und das Fest konnte nun wirklich beginnen ;-). Es war wirklich sehr witzig, vor allem weil wir Jugendliche dann noch bis 3 Uhr draußen saßen und uns unterhielten. Aufgrund der vielen alkoholischen Getränke waren sie schon etwas angeheitert und selbst der sonst so schüchterne Arzt verwickelte uns in viele Gespräche. Valerie blieb dann sogar über Nacht bei uns, weil er ihr so gefiel und wir freuen uns sie bald wieder zu sehen.

TeriRü