Ja wie, Rolexuhren für 2€ ?

17März2016

Die letzen paar Tage bei uns in Thiès waren im Gegensatz zu unserem Wochenende eher entspannt, da an unseren Schulen Montag und Dienstag Prüfungen waren und somit für uns die Schule ausfiel. Die freien Vormittage nutzten wir um uns vom Wochenendstress zu erholen, außerdem haben wir von unserer Haushälterin gelernt, wie man hier ohne Waschmaschine Klamotten wäscht, was natürlich für uns ziemlich ungewohnt war. Den Deutschunterricht abends hielten wir natürlich trotzdem. Dienstagabend brachten uns die senegalesischen Jugendlichen, wie schon die voherige Woche, ein paar Brocken ihrer Landssprache Wolof bei. Wir sind nun schon in der Lage etwas Smalltalk zu führen, was unser Umfeld natürlich sehr begrüßt.

Am Mittwoch war bei mir in der Schule dann zum ersten Mal handeln, statt nur zuhören angesagt. Ich hielt meine erste Unterrichtsstunde auf Französisch. Für die Schüler war es natürlich etwas schwieriger mein Schulfranzösisch, das nicht vom senegalesischen Akzent geprägt ist, zu verstehen. Außerdem war es sehr ungewöhnlich, dass Sie selbst etwas an die Tafel schreiben durften und ich nicht 45 Minuten auf sie einredete und sie etwas abschreiben mussten. Die Kerzen, die ein paar freiwillige Schüler zum Anfangs- und Schlussgebet der Religionsstunde anzünden durften, waren natürlich das absolute Highlight und am Ende der Stunde gab es sogar ein wenig Streit, wer die Teelichter jetzt mit nach Hause nehmen darf. Trotz der kleinen Sprachbarriere, verlief der Unterricht reibungslos und zum Schluss erhielt ich von ein paar Schülerinnen einen kleinen Brief, wie sehr ihnen die Stunde gefallen hat.

Voller Glücksgefühle machte ich mich dann nach der Schule mit Teresa auf zum Markt, um mir eine kleine Belohnung zu gönnen. Das mit dem Handeln klappt dank unserer immer besser werdenden Französischkenntnisse auch von Mal zu Mal besser, und so sind wir jetzt stolze Besitzer von ( natürlich Original ) Rolexuhren. Am späten Nachmittag wurden wir dann von einigen Leuten der Jugendgruppe von St. Anne gefragt, ob wir denn Lust hätten, ihnen ein paar typische deutsche Brett- und Kartenspiele beizubringen. Bei einer gemütlichen Runde mit landestypischem Tee und Süßigkeiten, spielten wir dann Mensch ärgere dich nicht und Phase 10. Beim zweiten Spiel gab es zwar bei Vielen erst mal Startschwierigkeiten, da hier Kartenspiele nicht so üblich sind, wie bei uns in Deutschland. Das mit dem Karte ziehen von dem Spielzug und dem Ablegen nach dem Spielzug, stiftete lange Verwirrung, die sich zum Glück nach ein paar Runden legte. 

Pünktlich zum Anpfiff des Fußballspiels des FC Bayern München, kamen wir dann zuhause an. In unserer Gastfamilie wir nämlich ausnahmlos jedes Championsleaguespiel geschaut und unser Gastbruder Barth ist zudem wohl einer der größten FCB Fans überhaupt, was wir als Deutsche natürlich sehr begrüßen. 

Wir sind jetzt schon gespannt, was am Wochenende alles ansteht, da hier in Thiès irgendwie immer etwas los ist. Natürlich halten wir euch darüber bald auf dem Laufenden.

xoxo lena