Joyeux anniversaire, Raphael!

03März2016

Heute kommt der Blogeintrag über unseren Tag in Thiès leider etwas verspätet. Das hat damit zu tun, dass wir erst vor einer knappen halben Stunde zu Hause angekommen sind und aus der Dusche das erste mal am heutigen Tag genügend Wasser kam, was wir natürlich ausnutzen müssen. Aber nun alles der Reihe nach.

Unser Tag begann heute Morgen etwas früher als sonst, nämlich schon um 8 Uhr, da wir um 9 Uhr einen Termin mit dem Verantwortlichen der ganzen Schulen unserer Stadt, vereinbart haben. Aufgrund des ständigen Wechselns verschiedenster Kleidungsstücke, da die Wetterlage unklar war, musste das Frühstück wieder einmal ausfallen. 

Um 9 Uhr empfing uns der Schulrat pünktlich und wir machten uns auf in unsere Praktikumsschulen, wo wir den Schulleitern vorgestellt wurden, ein wenig in das Schulwesen eingeführt wurden und auch einige Vereinbarungen bezüglich des, am Montag startenden, Schulpraktikums getroffen haben. Dass Französisch nicht unsere Muttersprache ist, schien unsere Vorgesetzten allerdings herzlich wenig zu interessieren und auch die fragenden Blicke unsererseits konnten den Redefluss der geschwätzigen Afrikaner kaum bremsen. Immerhin haben wir den Ort und die Uhrzeit des Beginns unseres Praktikums richtig verstanden, vom Rest werden wir uns wohl überraschen lassen müssen.

Auf dem Heimweg von unserem Termin trafen wir, als wir die rießigen Baobab Bäume in unserem Quartier bewunderten, auf ein wunderschönes Mädchen im Grundschulalter. Sie war sehr erstaunt über unsere Hautfarbe und äußerte, dass Sie gerne aussehen würde wie wir, da wir ja so schön seien. Dass wir dem Mädchen nochmal begegnen würden, konnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen. 

Bei inzwischen 34°C beschlossen wir in er ausgedehnten Mittagspause, uns das erste mal unserer Bräune zu widmen und probierten verschiedenste Sonnen- und Schattenplätze und Positionen aus, um die afrikanische Sonne zu genießen. Letztendlich landeten wir natürlich wieder im Schatten vor dem Ventilator, da die Hitze für unsere Körper nach 3 Tagen komischerweise immer noch ungewohnt ist.

Als wir gerade unser Mittagessen beendet haben, das wie jeden Mittag Reis, Gemüse und Fisch beinhaltete, klopfte es an der Tür. Als unser Gastbruder meinte es sei wohl für uns, wunderten wir uns, denn es kannten ja nur Wenige unseren Wohnort. Als das Mädchen, das wir auf dem Heimweg trafen mit ihrem kleinen Bruder vor der Tür stand, waren wir umso erstaunter. Wie Sie uns gefunden hat, ist uns bis jetzt rätselhaft, aber natürlich haben wir uns dadurch umso mehr über den Besuch der kleinen Dame, die uns nun ihren Bruder vorstellen wollte, gefreut.

Um 4 Uhr Nachmittags machten wir uns dann wieder einmal auf ins Maison du Prête, in dem wir erst mit einigen Jugendlichen passende Bibelstellen für verschiedene Bilder ihres selbst gestalteten Hungertuchs für die Fastenzeit suchten und anschließend wieder beim Deutschunterricht assistierten. Den Chor, zu dem wir für den heutigen Tag auch eingeladen wären, konnten wir leider nicht mehr besuchen, da noch ein Fest in unserer Familie anstand.

Als uns der Sohn unserer Gastfamilie um 8 Uhr in unseren Zimmern abholte, wussten wir noch nicht genau wohin wir gehen. In einer Nebenstraße, kamen wir dann an das Haus der Familie von einer unserer Haushälterinnen und es war schon ein Salatbuffet aufgebaut. Wir wurden herzlich empfangen und von den Kindern der Familie, aufgrund unserer ( inzwischen minimal gebräunten ) Haut wiederum kritisch beäugt. Es war ein besonderer Tag für die Familie, da einer ihrer Söhne, namens Raphael heute seinen 1. Geburtstag feiert. Nach dem reichhaltigen Essen mit Pommes und Hühnchen, wurden Geburtstagslieder für den Jungen gesungen und der Geburtstagskuchen angeschnitten. Nach einer Weile brachen wir dann auf, um uns endlich in unser langersehntes Bett zu legen und uns nach dem ersten richtig sonnigen und heißen Tag unter die wohlverdiente Dusche zu stellen. 

Für den morgigen Tag haben wir zum ersten Mal seit unserer Ankunft keinen konkreten Plan, aber das wird wohl nicht lange so bleiben. Wir werden sehen, was der Senegal noch Alles zu bieten hat. 

Bonne nuit, xoxo lena