St. Louis

03April2016

Die erste Ferienwoche in unserer neuen Heimat neigt sich dem Ende zu, ebenso wie unser Kurztrip in den Norden Senegals. Wir nutzten die freie Zeit nach dem anstrengenden Osterfest und machten uns Mitte der Woche auf in das 200 km nördlich von Thiès gelegene St. Louis. Die am Meer gelegene Stadt ist bekannt für ihre zahlreichen Fischereibetriebe. Die Fischer besitzen hier sogenannte Piroggen. Das sind Holzboote, die in verschiedensten Farben und Mustern bemalt sind und somit wirklich schön anzuschauen. Sie lagern alle direkt neben der Brücke, welche über einen Fluss führt und die Stadt mit einer Insel, auf der sich das Stadtzentrum mit einem Markt und einigen Bars und Restaurants befindet.

Am Tag unserer Anreise, die ob ihr es glaub oder nicht, reibungslos verlief, hatten wir eine Unterkunft, die etwa 5 Minuten außerhalb des Stadtzentrums gelegen war. Sie befand sich inmitten eines Fischerquartiers. Gemütlich durch das Quartier in Richtung Stadtzentrum, war allerdings für uns Weiße unmöglich, da die Gegenden hier weitaus ärmer sind als in Thiès und somit auch viel mehr Bettelkinder unterwegs sind. Die Kinder in St. Louis waren auch um einiges dreister und teilweise auch beunruhigend, denn sie umringten uns sogar als wir auf den Bus warteten und forderten mit den Worten "Gib mir Geld" ein paar Münzen. Wenn man nein sagte, musste man schon sehr auf seine Tasche achten, denn oft lautete die Antwort "In deiner Tasche ist Geld, gib es mir." 

St. Louis ist außerdem viel mehr von traditionellen Muslimen geprägt, als Thiès. Es war für uns doch etwas befremdlich, sehr viele Muslime in traditioneller Kleidung zu sehen. An einigen Straßenecken fand man auch kleine Stände, an denen der Koran oder Ähnliches verkauft wurde.

Nachdem wir die Stadt ausgiebig erkundigt hatten, machten wir uns am nächsten Tag auf zu unserer zweiten Herberge, die sich auf der Landzunge, direkt zwischen dem Fluss und dem Meer befand. Auf halber Strecke, besuchten wir allerdings noch einen kleinen, eher unbekannten Nationalpark. Wir bekamen eine eigene kleine Führung durch die verschiedenen Gehege und die steppenartige Landschaft. Als erstes bekamen wir große Landschildkröten zu sehen, bei denen wir uns sogar auf den Panzer setzen durften, und anschließend bewunderten wir auch die Babyschildkröten und durften sie sogar in die Hand nehmen. Am Wegesrand trafen wir auch immer wieder verschiedenste Arten von Antilopen und Gazellen an, die allerdings sehr scheu waren. Zu guter letzt sahen wir auch einige Affen, nur ein paar Meter entfernt, an uns vorbeilaufen. Sie sind leider sehr menschenscheu und auch sehr flink, sodass es fast unmöglich war sie von der Nähe zu betrachten. 

In der Zebrabar, also unserer zweiten Unterkunft angekommen, bewunderten wir erst einmal die einzigartige Landschaft, die durch die kleinen Buchten und die Palmen wirklich Urlaubsfeeling aufkommen liesen. Am nächsten Morgen überquerten wir mit einem Kanu den Fluss, der uns von einer wunderschönen kleinen Insel und somit vom Meer trennte. Wir verbrachten den Tag dann auf der Insel. Leider war es draußen sehr windig und der Ozean auch zu kalt, um darin zu baden. 

Nach dem kurzen Trip, steht uns jetzt noch eine Woche Ferien bevor, in der wir allerdings wieder einiges vorzubereiten haben. Bis bald!

xoxo lena